Ein zentrales Moment von Veränderungsprozessen ist und wird es immer sein, dass eine Veränderung von Organisationen und gesellschaftlichen Einrichtungen nie „irgendwie“ passiert, sondern stets gelenkt oder gesteuert wird. Es ist eine trügerische Illusion anzunehmen, dass Schulentwicklung durch „Stimmungen“ im Kollegium oder Abstimmungen in Konferenzen dauerhaft zu bewerkstelligen wären. Wir kennen genügend Kollegien, deren „Demokratismus“ dazu führte, dass innerhalb kurzer Perioden durchaus gegensätzliche Beschlusslagen zu einer Blockade notwendiger Entwicklungen führten. Ein anderer Faktor ist die Zeit:  Wenn das Alltagsgeschäft die Zeit „auffrisst“, ist die Bereitschaft zur Mitarbeit z.B. an neuen Unterrichtskonzepten eher begrenzt. Das kennt jeder.

Daher empfehlen wir neben dem:

  • Zielkonzept für einen Veränderungsprozess  vor allen Dingen ein
  • Konzept für die Steuerung der schulischen oder schulübergreifenden Entwicklungen und
  • die Teambildung zur Erledigung derselben.

Ohne klare Zielbeschreibung wird das Ziel der Veränderung den eigentlichen Trägern der Veränderung – das sind in der Regel die Kollegien - nicht bewusst werden können. ( siehe auch Projektmanagement)

Die Zielklärung ist eine Führungsaufgabe, die auch wahrgenommen werden muss, insbesondere wenn Entwicklungsprozesse z.B. hin zur Digitalisierung der Lehr- und Lernprozesse erfolgen sollte.

Steuerung

Für die Steuerung wird oftmals die „geltende Erlass- oder Gesetzeslage“ bemüht, was eigentlich niemals wirklich gelingt. Erlasse steuern menschliches Verhalten weder zielführend noch erfolgreich. Sie wissen, wer an die Wirksamkeit ihrer Erlasse glaubt. Wenige, aber nicht Ihr Kollegium.

Jede Strategie einer Veränderung wird sich daher nicht nur mit der Ausgangslage und Zielsetzung befassen müssen, sondern auch damit, wer der Träger der Innovation ist und wie die Veränderung organisiert wird.

Dies sind klassische Aufgaben der Steuerung, die eine Steuer- oder Projektgruppe übernimmt, für die sie beauftragt und legitimiert werden sollte.

In unseren Seminaren und Beratungen bieten wird dies als eine neue Veränderungskultur in Kollegien an: 

Fortbildungsprogramm für Steuerung

 

Teamarbeit

Die Teambildung hat zwei zentrale Aspekte, nämlich einen allgemeinen und gesellschaftlichen, wie auch einen spezifischen mit Blick auf die Veränderungsprozesse der jeweiligen Einrichtung.

Der allgemeine Aspekt besteht darin, dass unsere gesellschaftliche Perspektive nicht mehr durch Einzelarbeit und unbegrenztes Individualdasein bestimmt werden wird, sondern eher durch Zusammenarbeit, gegenseitige Abstimmung, co-working und Respekt vor Einzelleistungen. Dies ist ein Aspekt für die Lehrkräfte, die gerne den Einzelkämpfermodus bevorzugen. Die neuen Aufgaben z.B. der Bewältigung von mehr Heterogenität, Digitalisierung, Corona, Gewährleistung der Schulqualität etc. machen es sinnvoll den Einzelkämpfermodus zu verlassen. Zum allgemeinen Aspekt zählt natürlich auch, dass die Schüler*innen, die heute erzogen werden, zukünftig ohne eine Teamfähigkeit persönlich, gesellschaftlich und beruflich eher nicht überlebensfähig sein werden.

Der spezifische Aspekt der Teamentwicklung  besteht darin, dass auch die Veränderungen im Prozess des Lehrens und Lernens nicht mehr individuell gelöst werden können. Neue hybride und digitale Lernformen machen nicht nur fachlich, sondern auch überfachlich und fachübergreifend neue Arbeitsformen im Kollegium erforderlich, die nur durch strukturierte Teamarbeit gelöst werden können. Die unverbindlichen Absprachen gegenwärtiger Zusammenarbeit werden in den Kollegien eher zum Krisenproblem, statt zum Lösungsansatz. Dies gilt für größere schulische Systeme wie für alle Großorganisationen seit langem als Problem. Die Hoffnung, die Teamorientierung durch ein Home-Office oder Home-Scooling  umgehen zu können, ist auf  jeden Fall trügerisch.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Klaus Dyrda

Klaus Dyrda

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