Lernen bedeutet, sich Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten / Kompetenzen individuell und aktiv anzueignen. Lernprozesse erfolgen in der Auseinandersetzung der lernenden Person mit ihrer Umgebung. Gelernt wird nicht nur aus der eigenen Bedürfnislage heraus, sondern auch durch äußere Erwartungen und Einflüsse, die an die lernende Person herangetragen werden. Feedback ergänzt die eigene Wahrnehmung durch weitere Perspektiven und subjektive Eindrücke. Rückmeldungen von außen, z. B. in Form von Widerspruch, Ergänzung oder Bestätigung, helfen den individuellen Lernprozess zu gestalten.

Unserer Auffassung nach dient Feedback als zentrales Instrument für das Lernen bzw. Lernprozesse.

Lehrkräfte holen Feedback ein, um gezielt Rückmeldungen zu einer wichtigen Fragestellung zu erhalten, z. B. zum Lernen der Schüler*innen, zum Unterricht oder zum Handeln der Lehrpersonen.

Auf den Ebenen von Unterrichts- und Schulentwicklung können Rückmeldungen die Kooperation im Kollegium, in Teams oder in Arbeitsgruppen betreffen.

Auf der Ebene der Schulentwicklung stellt Feedback ein wichtiges Instrument für Schulleitungen dar, mit dem individuelle Einschätzungen von Lehrkräften wie auch im Schulleitungsteam systematisch aufgegriffen und für das Lernen nutzbar werden können.

 

 

Feedbackkultur als Instrument der Qualitätsentwicklung

Eine wichtige Grundvoraussetzung für eine zielgerichtete Qualitätsentwicklung innerhalb der Schule stellt somit die Etablierung einer Feedbackkultur dar. Sie ermöglicht vor allem die Reflexion von Unterrichtsprozessen und erweist sich somit als wesentlicher Bestandteil einer prozessorientierten Unterrichtsentwicklung. Darüber hinaus tragen entsprechende Maßnahmen dazu bei, die Kooperation  innerhalb des Kollegiums und mit der Schulleitung zu fördern sowie die Kommunikation zwischen Lehrkräften, Schülern und Eltern zu intensivieren.

Feedback zählt nicht erst seit Hattie und Gerhard Roth zu einem wichtigen Instrument für die Erhöhung des Lernerfolgs.  

Hattie rückt drei Ebenen, auf denen Feedback erfolgreich wirkt, in den Mittelpunkt:

  1. Feedback zur Aufgabe
  2. Feedback zum Lernprozess 
  3. Feedback zur Selbststeuerung

Hattie schlägt vor, das Feedback auf jeder Ebene jeweils als Antwort auf folgende drei Fragen zu geben:

 „Where am I going?“ Wohin bewege ich mich in meinem Lernprozess? Was sind dabei meine Ziele?.

„How am I going?“ Wie komme ich voran? Welchen Fortschritt kann ich hinsichtlich meiner Ziele erkennen?

„Where to go next?“ Wohin bewegt sich mein Lernprozess im nächstfolgenden Teilschritt? Was ist zu veranlassen, damit sich ein noch besseres Vorankommen ergeben kann?

Wir haben ein Seminar / einen pädagogischen Tag / eine SchiLf für Lehrkräfte entwickelt, das Sie und/oder Ihr Kollegium in eine Feedbackkultur einführt.

Sie erfahren Chancen und Möglichkeiten, wie Sie Feedback in Ihren Unterricht / Ihre Organisation systematisch integrieren können und dabei einen erheblichen "Mehrwert" erfahren.

Aufbau einer Feedbackkultur als Leitidee von Unterrichts- und Schulentwicklung (Thema 17)