Ein zentrales Element des kompetenzorientierten Unterrichts ist die Ablösung von bisherigen detaillierten Stoffplänen zugunsten einer verstärkten Orientierung am Output oder Outcome, also an den Ergebnissen und Wirkungen schulischer Arbeit. Die Leitfrage ist nicht mehr "Was haben wir im Unterricht behandelt?", sondern "Was haben die Schüler verstanden?" und "Was können sie am Ende?" Das ist der sog. Paradigmenwechsels bzw. ein wesentlicher Teil davon.
Wir zeigen Ihnen Schritte zum kompetenzorientierten Unterricht:
Kompetenzen kumulativ aufbauen
Kompetenzorientierter Unterricht lenkt den Blick zunächst auf das Ende des Lernprozesses. Wie gelingt es im Unterricht durch die didaktische und methodische Planung, die Lernenden in Lernarrangements und/oder mit aufbereiteten Aufgabenstellungen und Aufgabenformaten in konkreten Anforderungssituationen so herauszufordern, dass sie Kompetenzen erwerben?
Diese Forderung bedeutet auch, dass die Grenzen der Fächer durchlässiger werden und vielfältige Ansatzpunkte für sowohl horizontales als auch vertikal vernetztes Wissen bieten. Es bedeutet darüber hinaus, dass die überfachlichen Kompetenzen:
- Lern- und Arbeitstechniken
- digitale Kompetenzen
- soziale Kompetenzen
- personale Kompetenzen
- kommunikative Kompetenzen
wesentlich deutlicher und vor allem systematischer von allen Lehrkräften in den Blick genommen werden, als das bisher der Fall war.
Hierzu zählen beispielsweise auch die sog. 4 K's - Kooperation, Kreativität, Kommunikation und Kritikfähigkeit.
Selbstgesteuertes Lernen entwickeln
Um neben der Kompetenzorientierung selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen, geht es im Kontext um entsprechende Instrumente, mit denen die Schüler*innen lernen, selbstgesteuert die Aufgabenformate erfolgreich zu bewältigen. Beispielhaft seien hier advance organizer, Kannlisten, Portfolios genannt.
Auch die Form der Didaktik ändert sich und entwickelt sich hin zu offeneren Formen.
Grundsätzlich empfehlen wir 4 Stufen der Kompetenzorientierung, weil sie:
- in der Planung eine abgestimmte didaktische und methodische Schrittigkeit ermöglichen
- den heterogenen Leistungsstand berücksichtigen
- individuelle Förderung ermöglichen
- überfachlichen Kompetenzen kumulativ sowohl horizontal als auch vertikal in den Jahrgängen entwickeln
- Reflexion zum integralen Bestandteil erheben
Kompetenzstufe 1 - Kennen, Erkennen - Ich kenne etwas, ich weiß etwas, ich habe etwas wiedererkannt.
Kompetenzstufe 2 - Können, Handeln - Ich kann etwas mit dem erworbenen Wissen anfangen. Ich kann Aufgaben lösen.
Kompetenzstufe 3 - Kommunizieren, Transfer - Ich kann meine eigenen Schritte, mein eigenes Vorgehen erläutern.
Kompetenzstufe 4 - Reflektieren, Bewerten - Ich kann mein Vorgehen reflektieren. Ich kann Bewertungen abgeben.
Fach- und überfachliche Kompetenzen bedingen einander und sind jedoch in den jeweiligen Lernarrangements eng miteinander verknüpft. Daher wird ein Teamkonzept der Lehrkräfte Aussagen darüber enthalten, wie sie im Zuge des Lernprozesses gemeinsam und gezielt fachliche und überfachliche Kompetenzen entwickeln.
Individualisiertes Lernen ermöglichen
Lernarrangements werden künftig so aufbereitet, dass Kompetenzen auf kumulativ aufeinander aufbauenden Stufen erreicht werden können. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie gelingt es den Lehrkräften über geignete Aufgabenformate, diese zielgruppenspezifisch so zu gestalten, dass sie ein Optimum für jeden einzelnen Schüler/ jede einzelne Schülerin erlauben und individualisiertes Lernen ermöglichen.
Teamarbeit
Eine solche Lern- und Arbeitskultur geht nicht nur inhaltlich neue Wege, sondern organisiert auch die Arbeit der Schüler*innnen und Lehrkräfte neu.
Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei, kompetenzorientierte Unterrichtsentwicklung braucht klare Absprachen und wird in gemeinsamer Verantwortung arbeitsteilig organisiert.
Laden Sie sich unsere Flyer herunter und fragen Sie bei unserem Institut für Unterrichtsentwicklung an.
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